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Das war die Festspielsaison 2022
Mit einer Auslastung von durchschnittlich 80 Prozent und einer Gesamtbesucherzahl von rund 7.000 blickt der Carinthische Sommer 2022 auf eine erfolgreiche Saison zurück. Besonders gut kommen die neuen Konzepte und zeitgenössischen Experimente an. „Ich freue mich, dass das Kärntner Publikum neugierig ist auf Neues, Ungewöhnliches und wir ihm Konzerterlebnisse abseits des Mainstreams bieten können“, sagt Intendant Holger Bleck.
„Die Konzertlandschaft befindet sich offensichtlich im Wandel, das Publikum sowohl in Österreich als auch Deutschland verhält sich bei klassischen Konzerten und Theaterbesuchen eher zurückhaltend, das zeigen Berichte in den Medien“, sagt Bleck. Diese Entwicklung sei auch beim Carinthischen Sommer zu beobachten. Daher erweise sich das Rezept, Vielfalt auf höchstem Niveau sowie innovative Konzertformate in spannenden Spielstätten zu bieten, als zukunftsweisend und zunehmend erfolgreich, so Bleck.
Zum Beispiel waren „Lebenszeichen – alte und neue Lieder aus dem Alpen-Adria-Raum“ im Domenig Steinhaus ebenso ausverkauft wie Lukas Kranzelbinder mit Shake Stew und das Konzert mit der Weltklasse-Klarinettistin Anat Cohen und dem brasilianischen Gitarristen Marcello Gonçalves in der Bergkirche Tiffen. Roméo Monteiro mit Spat’Sonore, eine der originellsten europäischen Klangformationen, trat nach 2017 zum zweiten Mal beim Carinthischen Sommer auf, das Konzert war zu mehr als 90 Prozent ausgelastet.
Das Black Metal-Akustik-Konzert von Dornenreich, erstmals beim Carinthischen Sommer, fand in der vollbesetzten Johanneskirche in Klagenfurt statt. Ebenfalls zu 100 Prozent ausgelastet war das Wiener Jeunesse Orchester mit der jungen Schlagzeugerin Vivi Vassileva, die kurzfristig für Martin Grubinger einsprang und einen sensationellen Publikumserfolg feierte.
Neu in dieser Saison war CS under 30, eine Kooperation mit dem friulanischen Festival Mittelfest, zur Förderung junger Künstler*innen. Zwei Nachwuchsensembles traten im Congress Center Villach auf und ernteten großen Applaus. Die Zusammenarbeit wird im nächsten Jahr fortgesetzt.
Von Anfang an beliebt waren die Carinthischen Musiksalons und auch in diesem Sommer wieder ausverkauft: Cinquecento – Renaissance Vokal im Kloster Wernberg, Anika Vavić auf Schloss Ferlach, CrossNova in der Heft und das Simply Quartet auf Schloss Rosegg.
Ein weiteres Highlight dieser Saison war der Auftritt des Pianisten Rudolf Buchbinder mit anschließendem Empfang. Das Ehrenmitglied des Carinthischen Sommers feierte sein 50-jähriges Bühnenjubiläum beim Carinthischen Sommer.
Gut besucht waren auch die Carinthischen Dialoge, die diesmal in Kooperation mit dem Carinthischen Sommer zum diesjährigen Festivalmotto „Die Zerbrechlichkeit der Geometrie“ stattfanden. Das Eröffnungskonzert ging gleich zu Beginn des Festivals mit der österreichischen Erstaufführung von Beethovens 10. Sinfonie, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz auf Basis von Beethovens Arbeitsstudien fertigkomponiert worden war, auf das Motto ein.
Darüber hinaus gab es wiederum Veranstaltungen bei freiem Eintritt, unter anderem die Festivaleröffnung, die Sonntagsmessen in der Stiftskirche Ossiach oder die Auftakt-Gespräche.
Mit dem Mahler Chamber Orchestra und den Weltklassesolist*innen Isabelle Faust (Violine) und Antoine Tamestit (Viola) geht der Carinthischen Sommer 2022 am 30. August zu Ende.
Monika Unegg