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Resümee des Carinthischen Sommers 2023

Vielfältiges Programm mit Frauenpower

Mit der Gesamtauslastung von 89 Prozent endet eine erfolgreiche Festivalsaison 2023 des Carinthischen Sommers, der mit einem Auftragswerk startete. Weitere Uraufführungen und hochklassige Veranstaltungen aus unterschiedlichen Genres sowie viele junge Künstler*innen prägten die diesjährige Festivalsaison, die am 29. August mit der WDR Big Band schwungvoll ausklingt.

„Wir haben es geschafft, trotzt hoher Teuerungsraten wieder ein vielfältiges Programm auf die Beine zu stellen und am Puls der Zeit zu bleiben“, zieht Intendant Holger Bleck Bilanz. Insgesamt standen 21 Konzerte, davon zwei bei freiem Eintritt – die Carinthische Wassermusik und eine vom Carinthischen Sommer musikalisch gestaltete Sonntagsmesse in der Stiftskirche Ossiach – auf dem diesjährigen Programm. Dazu kamen elf weitere Publikums-Veranstaltungen mit den Auftakt!-Künstler*innen-Gesprächen und Werkeinführungen des Intendanten für Festivalpartner.

Die Auslastung der 19 Konzerte im Kartenverkauf betrug insgesamt 89 Prozent, besonders gut bis ausverkauft waren unter anderem die Konzerte mit Xavier de Maistre, Rudolf Buchbinder, dem Orchestra della Svizzera italiana sowie die vier Musiksalons, das NASOM-Konzert und das Konzert mit dem jungen Kärntner Noreia String Quartet.

Start mit Uraufführung

Der Carinthische Sommer 2023 startete – nach einem Pre-Opening mit Ulrich Drechsler und der Formation AZURE – mit der Uraufführung der Carinthischen Wassermusik am 8. Juli am Ossiacher Tauernteich in die Saison. Wolfgang Puschnig hatte die Musik komponiert, Antonio Fian das Libretto dazu geschrieben.

Weitere Uraufführungen folgten. Neben dem Siegerprojekt des Internationalen Nikolaus-Fheodoroff-Kompositions-Preises war dies ein Teil der „Illuminations“ von Tamara Friebel als Auftragswerk des Carinthischen Sommers. Für die Reihe „Lebenszeichen“ im Domenig Steinhaus komponierten Timna Brauer, Johanna Doderer, Helmut Thomas Stippich und Akos Banlaky, und drei Uraufführungen präsentierte das Spectrum Saxophonquartett im Rahmen der NASOM-Konzerte mit Kompositionen von Ursula Reicher, Jakob Gruchmann-Bernau und Gerald Preinfalk.

Festivalmotto lachen.

Die Carinthischen Musiksalons, die in diesem Jahr in der Alban Berg Musikschule Velden, im Hoke Werkhaus, in der Klosterruine Arnoldstein und auf Schloss Tentschach stattfanden, setzten sich auf unterschiedliche Weise mit dem diesjährigen Motto lachen. auseinander, das dem Roman „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“ von Philipp Weiss entnommen ist.

Die Kooperationen mit den Carinthischen Dialogen auf Schloss Bach und CS under 30 mit dem friulanischen Festival Mittelfest wurden fortgesetzt. Auch sie beschäftigten sich mit dem diesjährigen Motto. Im Rahmen der Carinthischen Dialoge las Weiss aus seinem Werk.

Junge Künstlerinnen und Nachwuchsförderung mit Rising-Stars-Konzerten

Einen starken Auftritt hatten auch in diesem Jahr junge Künstlerinnen. „Ein Musikfestival wie der Carinthische Sommer hat die Aufgabe, in die musikalische Zukunft zu blicken sowie jungen Künstler*innen eine Chance und eine Bühne zu bieten. Und diese Zukunft ist zweifellos stark weiblich geprägt“, erklärt Intendant Bleck.

Die Siegerin von CS under 30 war die in Berlin lebende Weißrussin KOOB, die ihr Publikum mit ihrem leidenschaftlichen Soul ebenso faszinierte wie das Lavish Trio, drei junge Frauen, die zwei neue Kompositionen zum Carinthischen Sommer mitgebracht hatten.

Das Format CS Rising Stars stellte diesmal zwei junge Sängerinnen auf die Bühne: die israelische Mezzosopranistin Maya Gour und die amerikanische Sopranistin Chelsea Bonagura, die das Publikum im Sturm eroberten.

Die vielseitige Kärntner Singer-Songwriterin Anna Anderluh sorgte für überraschende Momente, und die Konzertmeisterin der Wiener Philharmoniker, Albena Danailova, hatte mit ihrer „ex Hämmerle“ von Antonio Stradivari ihren Auftritt beim Carinthischen Sommer 2023.

Stark weiblich besetzt war auch der Internationale Nikolaus-Fheodoroff-Kompositions-Preis. Die Organistin Elisabeth Hubmann interpretierte das Siegerprojekt der in Salzburg lebenden koreanischen Komponistin Ji-Young Oh im Format Orgel plus. Dieses Plus war Simon Lefebvre am Violoncello.

Das Noreia String Quartet, vier junge Musikerinnen, die als Schülerinnen der Gustav Mahler Privatuniversität in Klagenfurt musikalisch zueinandergefunden haben, hatten ein fulminantes Debut beim Carinthischen Sommer.

Zahlreiche Ermäßigungen und das neue Restplatzkartenangebot

Vom Kärntner KulturPass über Ermäßigungen des Ö1 Clubs oder des Kelag Plus Clubs bis hin zu den CS-eigenen Abonnements und Angeboten bot der Carinthischer Sommer im heurigen Festivaljahr wieder zahlreiche Ermäßigungen an. Dazu zählte erstmals das neue Restplatzkartenangebot ab 5 Euro, das exklusiv über den CS-Newsletter-Verteiler ausgeschrieben wurde.

Resümee aus acht Jahren Intendanz Holger Bleck

„Der Carinthische Sommer“, so Intendant Bleck, „ist eine Erfolgsgeschichte von 55 Jahren, von denen ich selbst acht Jahre von 2016 bis 2023 als geschäftsführender Intendant gestalten durfte. Das macht mich stolz. Und meine tiefempfundene Dankbarkeit richtet sich an die vielen großartigen Menschen, die vor, hinter und auf den Bühnen und Spielstätten für den Erfolg stehen: die Subventionsgeber und Sponsoren, unsere Kooperationspartner, der Vorstand, mein Team und alle Festivalmitarbeiter*innen, die Freunde & Förderer, unsere großartigen Festival-Künstler*innen und vor allem unser Publikum.“

310 Kooperationen und Partnerschaften in den vergangenen acht Jahren zeigen die umfassende Vernetzung des Festivals in Kärnten, Österreich und international. Dazu zählen die künstlerische Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Klagenfurt, den Carinthischen Dialogen oder dem Mittelfest in Cividale del Friuli, die Kooperationen mit dem Internationalen Belvedere-Gesangswettbewerb, mit dem NASOM-Programm des österreichischen Außenministeriums oder die Reihe Stars & Strings mit der Streichinstrumentensammlung der Oesterreichischen Nationalbank sowie alle Konzertkooperationen mit den Sponsoren und Partnern.

53 Uraufführungen und 68 festivaleigene Konzertformate

53 Uraufführungen wurden seit 2016 bis heuer im Carinthischen Sommer realisiert, darunter die Kirchenopern „Hemma – eine Weibspassion“ von Bruno Strobl und die Kirchen-Filmoper „Jeanne d’Arc“ von Johannes Kalitzke, drei Carinthische Wassermusiken 2016, 2018 und 2023 sowie die österreichische Erstaufführung von Beethovens X. Sinfonie, erstellt mithilfe von künstlicher Intelligenz.

68 festivaleigene Konzertformate wurden in der Intendanz Bleck realisiert, darunter CS unterwegs, CS under 30, die Carinthischen Musiksalons, Lebenszeichen, Picknick-Konzerte, Open-Air-Kino im Arkadenhof der Musikschule Villach oder die drei Kirchenopern – darunter 2016 Jesu Hochzeit von Gottfried von Einem im Stiftsinnenhof von Ossiach – und die bereits genannten drei Carinthischen Wassermusiken.

Monika Unegg
Presse und Medien

 

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